Pressemitteilung von Greenpeace Leipzig: Mahnwache zum zehnten Rana Plaza-Gedenktag

Greenpeace Leipzig und Kampagne für Saubere Kleidung fordern Decathlon auf, internationales Abkommen für Gesundheit und Sicherheit in der Textilindustrie zu unterzeichnen

Leipzig, 24.04.2023 – Vor zehn Jahren stürzte die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch ein, 1134 Menschen kamen dabei ums Leben und etwa 2500 weitere wurden verletzt. Dabei war das Gebäude nur wenige Tage zuvor als unsicher eingestuft. Die Gefahr für Menschen war definitiv bekannt und wurde von den Verantwortlichen ohne Weiteres hingenommen. Trotz der Gefahr zwangen Fast-Fashion-Unternehmen die Näher:innen, weiter in dem Gebäude zu arbeiten.

Greenpeace Leipzig und die Regionalgruppe Leipzig der Kampagne für Saubere Kleidung Deutschland e.V. haben daher heute eine Mahnwache in der Leipziger Innenstadt durchgeführt. Dabei wurden die Namen der Opfer des Einsturzes verlesen und interessierte Passanten über die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie aufgeklärt.

Damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen und die Arbeitsbedingungen verbessert werden, wurde das internationale Abkommen International Accord for Health and Safety in the Textile and Garment Industry (https://internationalaccord.org/) zum effektiven Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitskräfte ins Leben gerufen. Das Abkommen wurde von bangladeschischen Gewerkschaften entworfen. Es verpflichtet die auftraggebenden Unternehmen, Gebäude- und Brandschutzsicherheit regelmäßig zu prüfen und zu gewährleisten. Die unterzeichnenden Unternehmen können insbesondere für Mängel belangt werden.

Bis heute wurde es von einigen großen Unternehmen, so auch Decathlon, noch nicht unterzeichnet. Diese Unternehmen versuchen weiterhin, sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Wir fordern eine Fortsetzung des Abkommens über den Oktober 2023 hinaus. Als internationales Vorbild könnte sich diese Form mit weitreichenderen Konsequenzen etablieren.
Außerdem fordern wir die großen Textil-Unternehmen auf, den Accord und seine Nachfolger zu unterzeichnen, um aktiv die Menschenrechte vor Fast Fashion zu setzen.
Weitere Informationen finden Sie unter https://saubere-kleidung.de/aktuelles/rana-plaza/
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